Reflektorische Atemtherapie

Reflektorische Atemtherapie (AT)

Reflektorische Atemtherapie
Reflektorische Atemtherapie
Sauerstoff ist Leben. Ein gesunder Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid kann nur mithilfe gesunden Lungengewebes gelingen. In der Atemtherapie werden vier Krankheitseinteilungen vorgenommen: Die Perfusionsstörungen, die Distributionsstörungen, die Ventilationsstörungen und die Diffusionsstörungen. Bei Perfusionsstörungen gelingt die adäquate Durchblutung von Lungengewebe nicht, sodass kein ausreichender Gasaustausch stattfinden kann (z.B. Cor pulmonale, Lungenödeme, Embolien). Hier kann die Atemtherapie ansetzen und durch Erlernen atemerleichternder Stellungen, sowie atemlenkender Techniken Linderung schaffen. Bei Distributionsstörungen handelt es sich um ein Missverhältnis der verschiedenen essentiellen Lungenfunktionsweisen (Perfusion, Diffusion und Ventilation), das eine starke Auswirke auf die nötigen Druckverhältnisse in der Lunge haben kann. Bei Ventilationsstörungen sind Ein- oder Ausatmung gestört. Prominentestes Krankheitsbeispiel ist hier die COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung), bei der die Lungenbläschen überbläht werden, was einen Gasaustausch stark beeinträchtigt, hier liegt der Fokus auf verlängerter Ausatmung und Erlernen von speziellen Atemtechniken und -stellungen. Diffusionsstörungen entstehen durch einen direkt gestörten Sauerstoffaustausch, als Beispiele sind hier Emphyseme, Fibrome oder Sarkoidosen zu nennen. Die reflektorische Atemtherapie arbeitet über die Vordehnung der Lunge. Durch atemgelenkte Komprimierung von Lungengewebe wird so eine reflektorisch vertiefte Atmung erzielt. Die reflektorische Atemtherapie kann genutzt werden, um das Lungenvolumen zu vergrößern oder Sekret zu fördern. Sie bildet somit die essentielle Therapie bei Erkrankungen wie COPD, Mukoviszidose, den Folgen von schweren Lungeninfekten (Covid-19, Pneumokokken, Aspergillus, etc.) oder aber auch bei Lungenkrebs. Neben der Akutbehandlung von Pathologien, kann die Atemtherapie auch vorbeugend durchgeführt werden, da Atemtherapie das Risiko für Atemwegserkrankungen signifikant senken kann.